3. Tag
An der Rezeption wartet für die, die den optionalen Ausflug gebucht haben, unsere Reiseleiterin Christine für den "Rest" der Reise.
Auf der Fahrt erfahren wir viel über Japan - sei es über den Tenno und dessen Geschichte, das Kaiserhaus, Geographie, Naturgewalten in Japan, und vieles mehr - eine bunte und interessante Mischung, die mit vielen Bildern auf dem Fernseher im Bus unterlegt wird. Interessant ist auch das Sozialsystem in Japan - es gibt keine zwei-Klassen-Gesellschaft bei der Krankenversicherung und auch nur ein System für die Rente.
Bemerkenswert ist auch das Verhalten im Straßenverkehr. Vollbremsungen, drängeln, hupen etc. scheinen hier relativ fremd zu sein. Somit ist es trotz Millionenstadt und viel Verkehr in Tokio recht ruhig (was natürlich zum Teil auch an den Hybrid und Elektrofahrzeugen liegt, die wohl 30 % der Fahrzeuge ausmachen, der Trend SUV scheint hier dafür offenbar nicht angekommen zu sein).
Auf der Fahrt erfolgt ein kurzer Stopp an einer Raststätte, um sich u. a. mit einem kleinen Snack einzudecken. Auch hier fällt auf - alles sehr sauber.
Wie am Vortag ist es ein Rätsel, was da teilweise zum Essen im Geschäft angeboten wird. Manches ist eindeutig, bei anderem - ist das salzig oder süß und was könnte überhaupt drin sein? Vielleicht bleibt einmal etwas Zeit, um sich da mehr mit beschäftigten zu können. Aber jetzt geht erst einmal die Fahrt in Nikko-Nationalpark weiter.
Die Weiterfahrt geht durch eine herrliche Berglandschaft - Natur pur. Da wir zügig durch gekommen sind, erfolgt noch ein Stopp an einem malerisch gelegenen Wasserfall, bevor es zum Schrein- und Tempelbezirk weiter geht.
Danach geht es zuerst einmal zum Taiyuin-Tempel, welcher erfreulicher Weise nicht mehr eingerüstet ist, sondern nach der Renovierung in voller Pracht da steht. Nachdem uns die verschiedenen Gebäude erklärt wurden und wir Tipps zur weiteren Besichtigung erhalten haben, gibt es Zeit zur freien Verfügung. Die vergeht wie im Flug - es gibt einfach so viel zu bestaunen und zu fotografieren.
Auf dem Weg zum Toshogu-Schrein sehen wir eine japanische Hochzeitsgesellschaft. Wir erfahren, was es mit der großen Haube, welche die Braut auf dem Kopf trägt, auf sich hat. Raffiniert - damit verdeckt die Braut ihre kleinen Hörnchen um den Bräutigam nicht abzuschrecken. Nach der Zeremonie wird die Haube abgenommen - zu spät für den Mann.
Auf der Rückfahrt bietet uns unsere Reiseleiterin an, abends noch mit der Metro nach Shibuya zu fahren. Hier erwartet einen nicht nur eine Statue des treuen Hachiko, sondern auch das pralle Leben. Sobald die Fußgängerampeln an der großen Kreuzung auf grün springen, geht ein tolles Gewusel los (ohne dass man allerdings angerempelt wird). Ein Spektakel - kein Wunder stehen überall Fotografen, die das festhalten. Bei rot hört der Spuk schlagartig auf, nur um bei der nächsten Grünphase von neuem zu beginnen.
Wir gehen weiter in eine kleine Seitengasse - schlagartig fällt der Lärm und die Unruhe weg, hier gibt es kleine geduckte Häuser mit winzigen Bars, in denen teils nur eine handvoll Leute Platz finden. Um die nächste Ecke und man steht prompt wieder im pulsierenden Nachtleben. Danach teilt sich die Gruppe auf - die einen gehen Sushi essen, wir anderen entscheiden uns für Ramen. Nudelsuppe mit Stäbchen essen - ein ganz eigenes Erlebnis.
Später finden wir uns an der Metrostation wieder zusammen und fahren zurück Richtung Hotel. Auf dem Rückweg ein kleines Beispiel, wie die Japaner auf zack sind: Überall bedankt man sich höflich und verneigt sich. Bei einem kurzen Einkauf in einem Supermarkt fragt mich dabei ein Kassierer auf englisch, wie man sich auf deutsch bedankt. Ich antworte ihm, er spricht die Worte nach, ich verlasse das Geschäft und geselle mich zu denen von unserer Gruppe, die vor dem Supermarkt bereits warten. Kurz darauf kommt ein anderer Reiseteilnehmer aus dem Geschäft und erzählt begeistert, dass der Kassierer ja sogar deutsch sprechen würde…