Wer auf einer Rundreise den Golf von Neapel kennenlernen möchte, kommt am Vesuv nicht vorbei. Der fast 1.300 Meter hohe Berg, neun Kilometer von Neapel entfernt, zählt zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt und hat einst den Untergang von Pompeji besiegelt. Die Überreste der antiken Stadt, gut konserviert unter Lava und Asche, kann man heute noch bei einem Ausflug besichtigen. Auf über 2.000 Jahre alte Pflastersteine bin ich durch verlassene Gassen spaziert, vorbei an zerfallenen Häusern bis auf einen riesigen Platz, der einen großartigen Blick auf den Vesuv freigibt. Die Atmosphäre im ausgegrabenen Pompeji ist faszinierend und beklemmend zugleich. Alte Mosaike, eine erstaunlich gut erhaltene Villa, Vasen und Schmuckstücke und auf den Gehwegen die noch gut sichtbaren Reifespuren antiker Karren – man erahnt den Glanz einer vor Jahrtausenden untergegangenen Zeit. Am Kraterrand des erloschenen Vulkans, zu Fuß erobert, wird einem erst richtig bewusst, wie mächtig die Natur hier ist. Weit kann man jetzt über den Golf von Neapel gucken, bei gutem Wetter bis auf die Insel Ischia. Doch so ruhig, wie der Berge heute scheint, ist er tatsächlich nicht. Auch wenn der Magmaschlot längst geschlossen ist, steigen immer noch kleine Rauchschwaden aus dem steinigen Boden.